Streben nach Perfektion
September 04, 2019
Viele Menschen streben nach Perfektion, nach Ansehen durch überdurchschnittliche Leistungen oder herausragende Kompetenzen. Und das nicht nur im Beruf, sondern auch im Privatleben. Zum Problem wird der Perfektionismus besonders, wenn du diese beiden Aspekte deines Lebens unter einen Hut bekommen und dazu noch überall alles richtig machen möchtest.
Was ist Perfektionismus?
Eine offizielle, einheitliche Definition des Perfektionismus gibt es nicht. Der Begriff soll das ausgeprägte Streben nach möglicher Vollkommenheit und Fehlervermeidung beschreiben. Die Neigung zum Perfektionismus ist in etwa zu 50% angeboren, die andere Hälfte wird durch äußere Einflüsse, wie die Erziehung oder das soziale Umfeld, angespornt. Perfektionistische Personen sind mit ihrer Arbeit, sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich, selten zufrieden und können somit zum Beispiel Projekte häufig erst spät abschließen. Besonders schwer fällt ihnen deswegen auch die Zusammenarbeit mit anderen Menschen – wenn Ergebnisse anders als erwartet geliefert werden, fühlen Perfektionisten sich gestresst und sind schnell enttäuscht. Denn hinter der Neigung zum Perfektionismus steckt eine hohe Erwartungshaltung und oft der Wunsch, die Kontrolle über alles zu behalten.
Wie kannst du dich vom Perfektionismus lösen?
Hast du das Gefühl, ein Perfektionist zu sein? Möchtest du immer alles allen recht machen und erlaubst dir selbst keine Fehler? Dann ist es wichtig, zu erkennen, dass es die Perfektion eigentlich gar nicht gibt. Sie ist ein Konstrukt deiner Gedanken und jede Person hat eine andere Sichtweise einer perfekten Ausführung. Damit du nicht in den Teufelskreis des Stresses gerätst, solltest du dich ein wenig vom Perfektionismus entfernen. Es ist nicht schlimm, Fehler zu machen – es ist einfach nur menschlich. Und wer keine Fehler macht, lernt nicht dazu, entwickelt sich nicht weiter. Werde dir dessen bewusst!
Dafür kann es dir helfen, dich selbst zu beobachten. In welchen Situationen möchtest du besonders perfekt sein? Was sind deine Gedanken, Gefühle und Ängste dabei? Wie reagierst du in den Momenten, in denen dir Fehler auffallen? Es hilft, wenn du deine Gedanken und Emotionen niederschreibst. So kannst du dir dein Verhalten visuell vor Augen führen. Im Anschluss daran führe mögliche Konsequenzen auf: Was passiert, wenn du nicht in allem perfekt bist? Sind die Konsequenzen wirklich real, sind sie tragbar oder existieren sie gar nur in deinem Kopf?
So kannst du mit der Zeit deine Ängste und Bedenken durch realistische und optimistische Gedanken ersetzen. Du entwickelst mehr Gelassenheit und entgehst dem Stress des Perfektionismus.